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The young Mexican artist Gonzalo Ruelas paints moments of transformation in oil and acrylic on medium-size formats: landscapes, perceptions of nature and animals, which he transforms into shadowy faces and bodies (Alato – Geflügelt, Bosque – Wald, Musgoso – Moos, Coral -Koralle, Otoñal – Herbstlich, Corna – Horn). His observations and imaginations are often based on concrete details, which he elevates to bizarre, almost surreal beauty and which gain an animal-soulful strength. The large tryptich Kreuz auf Cempasúchil (2018) appears like a landscape, but at the same time quotes a flower from the legendary multileaved flower Cempasúchil from the Mexican „Day of the Dead“.

The combination of detail and overall view can also be found in the pictures of the series L’Arno (2013), in which Ruelas shows the water of the famous river of Florence, where Dante met his Beatrice, as a section and thematizes the river of life and time, the flow itself. Ruelas lets forms and figures emerge and volatilize, embeds them in a new atmosphere.

This is also the case in his prints in aquatint, his etchings of 2014/15 Ahondando Vuelos – Tiefflug, Chopo de Luz – Silberpappel, Cane – Hund. And in the large intaglio prints „Formas 1/3“, which resembles murals and in which female bodies determine the picture.

 

DE

In Öl und Acryl malt der junge mexikanische Künstler Gonzalo Ruelas auf mittelgroßen Formaten Momente der Verwandlung: Landschaften, Natur- und Tierwahrnehmungen, die er zu schemenhaften Gesichtern und Körpern transformiert: Alato (Geflügelt), Bosque (Wald), Musgoso (Moos), Coral (Koralle), Otoñal (Herbstlich), Corna (Horn). Seine Beobachtungen und Imaginationen gehen oft von konkreten Details aus, die er zu bizarrer, fast surrealer Schönheit steigert und die eine animalisch-beseelte Kraft gewinnen. Das große Tryptychon Kreuz auf Cempasúchil (2018) erscheint wie eine Landschaft, zitiert aber zugleich eine Blüte der vielblättrigen legendären Blume Cempasúchil vom mexikanischen „Tag der Toten“. Die Durchdingung von Detail und Gesamtschau findet sich auch in Bildern der Serie L’Arno (2013), in der Ruelas das Wasser des berühmten Flusses von Florenz, an dem Dante seiner Beatrice begegnete, als Ausschnitt zeigt und das Fließen an sich, den Fluss des Lebens und der Zeit thematisiert.

Die Unterscheidung zwischen abstrakt und figurativ hebt Ruelas auf, bettet Formen in Atmosphärisches, lässt sie hervortreten und sich verflüchtigen. Ruelas bevorzugt dunkle, sinnliche, klassische Erdfarben wie Courtesy:  Blau, Braun, Rot. So auch in seinen Drucken in Aquatinta und Radierungen von 2014/15: Ahondando Vuelos (Tiefflug), Chopo de Luz (Pappel des Lichts), Cane (Hund).

In seiner Serie großformatiger Tiefdrucke – Formas 1 und 3 – bestimmen leibhaftige Frauenkörper das Bild wie in Wandmalereien. Hier zeigt sich die Vorliebe des Künstlers für große Flächen und sein Talent im Umgang mit der Freskotechnik, die er in Italien lernte, praktizierte und die für ihn die Basis seiner Arbeiten bildet.